Immobilienpreise: Wie entwickelt sich der Markt in Deutschland?
Schaut man sich Statistiken zu den Immobilienpreisen in Deutschland an, sah man in den letzten Jahren vor allem eines: Eine nach oben steigende Kurve. Selbst in der von vielen Experten gefürchteten Corona-Krise stiegen die Immobilienpreise – statt wie befürchtet zu fallen. Ob und wie nun die hohe Inflationsrate und die Anhebung des Leitzinses durch die EZB zu einer Veränderung auf dem deutschen Immobilienmarkt beitragen, erläutern wir nachfolgend.
Preise steigen unbeirrt von Corona
Unabhängig davon, ob man sich den Wohnungsmarkt in Städten mit Bevölkerungszuwachs anschaut oder in Regionen mit stagnierender oder gar abnehmender Bevölkerungszahl: Die Immobilienpreise stiegen in den vergangenen Jahren durchweg an. Sogar noch im 1. Quartal 2022, als bereits viele Banken die Bauzinsen anhoben und damit das Kaufen und Bauen teurer machten. Die Gründe: Trotz vieler Neubauten kann das Angebot die Nachfrage nach Wohnraum nicht decken. Insbesondere in Ballungsgebieten. Auch mangelt es an Bauland. Zudem machte die Niedrigzinsphase Investitionen in Immobilien attraktiver als auf dem Kapitalmarkt.
Ändert die Inflation alles?
Nun stieg die Inflationsrate und die Europäische Zentralbank (EZB) hob erstmals seit über zehn Jahren den Leitzins auf 0,5 % an – und beendete damit die Niedrigzinsphase. Seit Juli / August 2022 sinken die Preise für Immobilien durchweg – ungeachtet des Immobilientyps. Vor allem die Preise für Eigentumswohnungen sinken derzeit. Die Nachfrage für Kaufimmobilien ist gesunken, während die Nachfrage nach Mietimmobilien steigt. Die höheren Bauzinsen machen den Kauf einer Immobilie teurer. Ebenso die gestiegenen Energiekosten halten viele Interessenten nun vom Kauf ab.
Der Immobilienmarkt scheint sich zu wandeln. Seit Mitte des Jahres gibt es mehr Verkaufsinserate auf Immobilienportalen, die je nach Region auch deutlich länger online sind als vor einigen Monaten noch. Die Käufersuche wird schwieriger und Verkäufer müssen nachgiebiger in der Verhandlung sein, wenn sie ihre Immobilie unbedingt verkaufen wollen. In den kommenden Monaten könnten die Immobilienpreise weiter sinken – bzw. abflachen – insbesondere, wenn die Zinsen für Immobilienfinanzierungen weiter steigen.
Was können Eigentümer und Interessenten nun tun?
Bei den Überlegungen, eine Immobilie zu verkaufen oder zu kaufen, sollte aber immer der regionale Immobilienmarkt berücksichtigt werden. Auch gilt es die individuelle Immobilie zu betrachten: Ein Preisrückgang gilt nicht für alle Regionen und alle Immobilien. Angesichts steigender Energiekosten sind beispielsweise Immobilien mit guter Energieeffizienzklasse oder erneuerbaren Energiequellen für Käufer interessant. Ein Verkauf könnte aktuell eine gute Entscheidung sein – mit Blick auf eventuell sinkende Immobilienpreise. Aber auch Käufer könnten aktuell profitieren – von einem vielseitigeren Angebot, besseren Verhandlungspositionen und auch hinsichtlich möglicherweise steigender Finanzierungszinsen.
Sowohl beim Immobilienverkauf als auch beim Kauf gilt es verschiedene Aspekte abzuwägen, Informationen einzuholen und die individuelle Situation zu berücksichtigen: Gerne können Sie unsere Immobilienmakler gezielt beraten. Wir von der IAD freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme!